Energiekonzept für Wolfhagen? (Leserbrief in der HNA vom 23.07.2011)

Das ganze Konzept der Stadt Wolfhagen, die hier verbrauchte elektrische Energie selbst herzustellen ist für einen Normalbürger nicht mehr als solches erkennbar. Der Stadtwerkechef reist durch die Republik und preist sich als Weltretter. Dabei kommt scheibchenweise ans Licht, dass er Teile der Stadtwerke in fremde Hände geben will. Er verschweigt, dass dies auch eines der kostbarsten Teile, nämlich das Trinkwasser der Stadt Wolfhagen betrifft. Die Stadtwerke Kassel lauern schon im Hintergrund. Jetzt, wo die Atomkraftwerke abgeschaltet werden, ist das bestehende Konzept für eine Vollversorgung nicht mehr geeignet. Wenn keine Sonne scheint und auch kein Wind weht, dann gibt es keinen Strom und auch keine Brötchen.

Eine seit langem bekannte Technik ist die der Blockheizkraftwerke. Diese bestehen aus einem Motor (Gas, Heizöl, Biogas, Erdgas) und einem Generator, der Strom erzeugt. Diese Motoren können unterschiedliche Größen haben und reichen von der Versorgung eines Einfamilienhauses bis zu ganzen Industriebetrieben. Sie können zentral (z. b. Stadtwerke) gesteuert werden und so Solar und Windkraft ergänzen. Die Wärmeversorgung erfolgt über Pufferspeicher.

In Siedlungen können so Nahwärmekonzepte unter Nachbarn verwirklicht werden. Nicht jedes Haus braucht so ein Ding.

Wenn der Stadtwerkechef seine von der Stadt bezahlte Energie und das bisher verbratene Geld in eine solche Planung gesteckt hätte, wäre Wolfhagen bundesweit ein Leuchtturm. An der Küste brauchten keine 60 Kohlekraftwerke als Ersatz für die Atommeiler gebaut werden. Der Netzausbau von Nord nach Süd wäre entbehrlich. Der Bürger als Endverbraucher und nicht irgendwelche Investoren hätten eine Wertschöpfung. Die Kaufkraft in Wolfhagen würde wieder steigen und damit die Innenstadt belebt.

Die Natur bliebe Natur, Die SPD und die CDU hätten nicht die Grünen und das BWB auf dem Hals und die Ahnungslosigkeit des Bürgermeisters käme nicht ans Licht.

Günter Herbold, Nothfelden