Der Luchs ist doch da! (Leserbrief in der HNA vom 17.11.2012)

Leider wurde dies erst öffentlich zugegeben, nachdem eines dieser schönen Tiere auf unserer Autobahn überfahren wurde. Es stellt sich die Frage, ob Luchs, Wildkatze und andere seltene Tiere bei uns willkommen sind. Ihr Lebensraum wird offensichtlich bedenkenlos zerstört. Die Trockenlegung des Stadtwaldes wird dem Klimawandel in die Schuhe geschoben. Mit der Genehmigung zur Wasserentnahme hat man – nach eigener Meinung – keinen Fehler gemacht. Beim Rödeser Berg oder Bärenberg gibt es keine Ausrede, hier muss Hand angelegt werden.

Der getötete Luchs wurde auf der Fahrspur von Bühleck in Richtung Breuna angefahren. Die Verletzungen deuten darauf hin, dass er die Autobahn von Süd nach Nord überquerte. Er wollte wohl unser Gebiet verlassen. Der Plan zur Schaffung von Wanderkorridoren und Wildbrücken über die Autobahn erscheint da sinnvoll. Die hier vertriebenen Tiere können dann auf dem Weg zurück in den Harz gefahrlos die Autobahn überqueren.

Kürzlich keimte in der Bürgerinitiative „Keine Windkraft in unseren Wäldern“ die Hoffnung auf, sie könnte Unterstützung durch die SPD Wolfhagen erhalten. Grund dafür war die Aussage in der HNA v. 24. 10. 2012, dass sie Bohrtürme einer Erdgasfirma verhindern will, da diese die Landschaft verschandeln. Bürgerinitiativen sollten unterstützt werden. Die Hoffnung der BI verflog schnell wieder, da hier einiges nicht zusammen passte. Wenn 30 bis 40 m hohe Bohrtürme die Landschaft verschandeln, wie ist es dann mit 200 m hohen Windrädern auf dem Rödeser Berg? Was passiert, wenn es für die umstrittene Fracking-Methode zur Erdgasgewinnung plötzlich die bei den „Stadtoberen“ so beliebten Zuschüsse gibt und die Gasfirma sich dann „Bürgerfrackingpark“ nennt? Dürfen die sich dann ungehindert in Feld und Wald austoben? Verkauft man dann weitere 25 % der Stadtwerke, um Kapitalanlegern die Rendite zu sichern, wenn Sonne, Wind und Gas schwächeln?

Zum Schluss eine Frage: Wildkatzen, Rotmilan, Schwerzstorch und Fledermausartenwurden am und um den Rödeser Berg nachgewiesen. Der Luchs kann nicht mehr verleugnet werden. Wo sind jetzt die Naturschutzbehörden und Umweltverbände?

Heinz-Georg Jacob, Niederelsungen