Quartalsinfo IV/2020

Liebe Wolfhager,

es war einiges los in den letzten Wochen, auch wenn Sie davon in unserer Lokalzeitung nicht viel lesen konnten. Wir haben Ihnen hier einmal wieder einige Themen zusammengestellt, die Sie so entweder gar nicht oder nur entstellt in der Presse lesen konnten.

Freibäder:
Warum auch immer, die Stadt hat bereits vor Wochen-ohne Not- entschieden, die Freibäder in Wolfhagen und Niederelsungen wegen der Corona-Pandemie in diesem Jahr nicht zu öffnen. Für das BWB ist diese Entscheidung nicht nachvollziehbar. Andere Gemeinden haben erst einmal die Vorgaben des Landes Hessen abgewartet und in der Zwischenzeit im Hintergrund entsprechende Konzepte für  einen eventuellen Betrieb trotz Corona erarbeitet. Wolfhagen nicht. Das BWB ist der Meinung, dass unbedingt versucht werden sollte, natürlich in Abstimmung mit den Fördervereinen, beide Bäder zu öffnen. Die Kinder sind z. T. seit Monaten wegen geschlossener Schulen und Kitas zu Hause und sollen nun auch während der Sommerferien nicht schwimmen gehen können? Wir sind sicher, dass in den angrenzenden Gemeinden Bäder öffnen werden. Keine Werbung für Wolfhagen!

Kampwiesen:
Die einzige, nicht durch Industrie oder Gewerbe belastete Zufahrt nach Wolfhagen finden Sie im Bereich der Kampwiesen. Nun will ein Autohaus-Unternehmen seinen Betrieb genau hier erweitern. Naturschützer und Anwohner wollen das verhindern, schließlich handelt es sich hier um ein Gebiet, dass direkt an einer Renaturierungsmaßnahme angrenzt. Seltene Vogelarten sind dort auch regelmäßig zu Gast.
Das BWB ist der Meinung, dass die Verwaltung zusammen mit dem Unternehmer, dessen Interessen natürlich auch nachvollziehbar sind, einen geeigneten Alternativstandort in Wolfhagen suchen sollten.
Was hier wieder deutlich wird: Es gibt seitens der Stadt kein vernünftiges Stadtentwicklungskonzept. Die Kampwiesen für noch nicht einmal eine Handvoll Arbeitsplätze zu opfern steht in keinem vernünftigen Verhältnis.

Bahnhof:
Am 3. Juni 2020 war Wolfhagen im ZDF zu sehen. Nein, leider keine Werbung für die Stadt. Vielmehr wurde in dem Magazin „zoom“ über die Aktivitäten des türkischen Geheimdienstes in Deutschland berichtet. Demnach wurde ein vor dem Erdogan-Regime geflüchteter junger Mann aus der Türkei in Wolfhagen bespitzelt, unter Druck gesetzt und sogar verprügelt. Einer der Schläger soll ein Wolfhager Stadtverordneter sein, gegen den die Staatsanwaltschaft in Kassel deshalb ermittelt.
Wir haben 2017 gegen die Bezuschussung in Höhe von insgesamt 250.000 Euro für die Renovierung des Bahnhofsgebäudes durch den türkischen Kulturverein gestimmt. Nicht aus fremdenfeindlichen Motiven, sondern weil schon damals ALLEN Stadtverordneten bekannt war, dass die dem türkischen Präsidenten direkt unterstellte Religionsbehörde DITIP über Umwegen Eigentümer des Bahnhofsgebäudes geworden ist. Und DITIP stand auch damals schon in der öffentlichen Kritik.
Übrigens: Ganze 17 Tage nach Ausstrahlung des Berichts, hat auch unser Lokalblatt über den Vorfall berichtet! Wer den ZDF- Bericht noch nicht sehen konnte, hier der Link: https://www.zdf.de/dokumentation/zdfzoom/zdfzoom-im-dienste-erdogans-100.html

Liebe Leser, wir hoffen, dass Sie auch weiterhin gut durch diese schwierigen Zeiten kommen. Wenn Sie Gelegenheit haben, in den Sommerferien zu verreisen, wünschen wir Ihnen einen schönen Urlaub. Falls nicht, verbringen Sie eine erholsame Zeit in unserer schönen Region. Wir drücken die Daumen, dass Vernunft ins Rathaus einzieht und die Bäder doch noch geöffnet werden können, damit Sie und Ihre Kinder sich an heißen Tagen eine Abkühlung gönnen können.

Wie auch immer: Passen Sie auf sich auf!