Stavo, 11.10.2012: Uwe Nord-Gründung Tochtergesellschaft für Stadtwerke

Herr Bürgermeister, Herr Stadtverordnetenvorsteher, meine Damen und Herren,

Der Sachliche Teilflächennutzungsplan Windkraft  ist noch nicht genehmigt und schon diskutieren wir hier die Gründung einer Tochtergesellschaft Windkraft der Stadtwerke Wolfhagen.

Scheinbar hat die Gründung von Tochtergesellschaften in Wolfhagen gerade Konjunktur.

Noch vor kurzem haben Sie mit Ihrer Stimmenmehrheit die Tochtergesellschaft Solar gegründet und eine 6 Millionen schwere Kommunale Bürgschaft für diese GMBH abgegeben.

Wie risikobehaftet solch eine Freiflächenphotovoltaikanlage ist, können Sie in 2 interessanten Artikeln, u.a. in der Zeitschrift – Neue Energie 05 / 2012, nachlesen.

Es ist also nicht nur so, wie Sie, Herr Flörke, blumig umschrieben haben, die Kommunale Bürgschaft für so eine Anlage würde nur in Anspruch genommen werden, wenn der Ofenberg explodiert. Es gibt auch Szenarien die durchaus der Realität entsprechen und auch wohl des Öfteren vorkommen.

Aber auch die Hersteller von Windkraftanlagen liegen am Boden. In einem Artikel der FAZ vom 15.07.2012 können sie nachlesen, wie es in Wirklichkeit um die deutsche Windindustrie bestellt ist.

Umsatz-Milliardär Nordex schreibt rote Zahlen, Windpionier Repower ist hochverschuldet und der Weltmarktführer Vestas aus Dänemark strich in zwei Wellen 5000 Arbeitsplätze, weitere 1600 sind bedroht.

Grund für diese Misere:

Die besten Windstandorte in Deutschland sind schon längst besetzt. Die 1-B –Lagen müssen neu kalkuliert werden und entsprechen lange nicht den Erwartungen. Zudem gibt es zunehmend Schwierigkeiten bei der Genehmigung der immer größer werdenden Windanlagen.

Was nun hier mit der Gründung der Tochtergesellschaft Wind vollzogen werden soll, ist der nächste Schritt in einer Kette von nicht enden wollenden Gründungen und Bürgschaften.

Das nächste, was durch die Gremien laufen wird, ist die Abgabe der kommunalen Bürgschaft für diese Stadtwerke Tochter – Windpark -, die sicher die doppelte Summe beinhalten wird. Denn der geplante Windpark wird mit geschätzten 20 Millionen Euro doppelt so teuer wie das Solarfeld.

2,6 Millionen Eigenkapital sollte die Bürgerenergiegenossenschaft für das Projekt Windpark Rödeser Berg einbringen. Trotz aller Bemühungen und Info-Veranstaltungen ist es scheinbar doch nicht so einfach, für das umstrittene Projekt Gelder zu generieren.

Es liegt ja auch auf der Hand, geben Sie doch mal bei Google „Windpark Wolfhagen“ ein, und Sie werden feststellen, dass als erstes die Seite der BI – Kein Windrad im Wald – aus Wolfhagen erscheint.

Jeder vernünftige Investor wird nach einer sachlichen Recherche im Internet und intensivem Studium der Homepage der BI feststellen, dass bei der Planung und Verwirklichung des Windparks einiges im Argen liegt.

Die Gründung einer weiteren Tochtergesellschaft ist der zweite Schritt vor dem Ersten, lassen Sie den F-Plan erst einmal vom RP genehmigen, bevor Sie die Stadt in eine weitere finanzielle Risikobelastung führen.

Wir lehnen den Windpark am Rödeser Berg nach wie vor ab und werden auch deswegen der Gründung einer Tochtergesellschaft Windpark nicht zustimmen.