Stavo, 31.10.2013: Uwe Nord-ÖPNV

Herr Stadtverordnetenvorsteher, meine Damen und Herren,

um dem demographischen Wandel in unserer Stadt entgegen zu treten, ist der ÖPNV ein wichtiger Baustein und in seiner Auswirkung auf Wohn- und Arbeitssituation nicht zu unterschätzen.

Deswegen hat sich das BWB, nach Wegfall des AST, ohne Vorbehalte für eine bezahlbare Neuregelung eingesetzt.

Vorgestellt wurde eine Alternative des NVV mit dem Einsatz eines Stadtbusses, der alle Ortsteile in einem Zwei-Stunden-Takt anfährt.

Nach Weitergabe der Vorlage an die Ortsbeiräte, haben die Gremien der Ortsteile Gasterfeld und Viesebeck zugestimmt, aber nur unter der Voraussetzung, dass die frühe RT am Wolfhager Bahnhof problemlos für Arbeitnehmer und Schüler zu erreichen ist. Das war auch für uns maßgeblich und deswegen haben wir der damaligen Vorlage zugestimmt.

So wie es sich jetzt darstellt, werden die Ortsteile Viesebeck und Gasterfeld um 07.20 Uhr angefahren, was einem Eintreffen am Bahnhof nicht vor 07.45 Uhr entspricht.

Niemand benötigt diesen Bus um diese Zeit.

Man muss kein Hellseher sein, um sich vorstellen zu können, dass der NVV in den nächsten Jahren seine Linien alle auf Auslastung überprüft.

Logischerweise wird er feststellen, dass der Bus um 07.20 Uhr in Gasterfeld und Viesebeck keine bzw. nur geringe Auslastung hat.

Eine Einstellung der Verbindung wird das Resultat sein.

Was hier und heute zur Vorlage kommt, entspricht in keiner Weise mehr dem, was vorher vereinbart war: die jährlichen Kosten werden um 3,5 % gesteigert, was in 2014 schon eine Kostensteigerung von 4.000,- € ausmacht. Anstatt 115.000,- € jetzt 119.000,- €.

Bei einer Vertragsbindung bis 2021 sind wir dann bei mehr als 150.000,-€ pro Jahr.

Kurioserweise stand das Schreiben des Landkreises Kassel, welches über die jährliche Preisanpassung informiert, der Wolfhager Verwaltung erst ein halbes Jahr später zu Verfügung. Warum das so war, konnte im Nachhinein nicht mehr geklärt werden.

Was sind die Alternativen?

Wir schlagen vor, ein eigenes Verkehrskonzept zu entwickeln, das zum Ziel hat, unsere Stadt attraktiv für alle Menschen zu gestalten. Dazu gehört ein ÖPNV – Konzept, das alle Bürger, auch die der Stadtteile, mit einbindet. Entweder ein eigener Kleinbus, der die Stadtteile regelmäßig anfährt, oder ein akzeptables Konzept des NVV.

Das hier Vorgestellte und jetzt zur Abstimmung Kommende gehört nicht dazu!

Das Konzept wird sicher mehr Geld kosten als das jetzige Angebot. Geld steht in dieser Stadt für Kultur immer zur Verfügung, warum nicht auch mal für ein bürgernahes Verkehrskonzept.

Diese heutige Vorlage ist Politik gegen die Bürger und das können wir alle sicher nicht wollen.

Deshalb stellen wir als Tischvorlage folgenden Antrag:

Absetzung des TOP 11 Änderungen im ÖPNV, da weiterer dringender Klärungsbedarf besteht und hierzu heute kein zufriedenstellender Beschluss gefasst werden kann.

Wir bitten um Ihre Zustimmung, lassen Sie uns an einen Tisch setzen und mit professioneller Hilfe werden wir ein ÖPNV – Konzept für Wolfhagen entwickeln, das auch hält, was es verspricht.